Im Test – R Raymon Trailray E 10.0 2021

Anfang Dezember sollte eigentlich die ruhige und besinnliche Zeit des Jahres starten. Doch in diesem ganz besonderen Jahr 2020 ist alles anders. Unser Testfahrer Stefan Wallner erlebt in Wien den zweiten Lockdown des Jahres und statt winterlichen Temperaturen zeigt das Thermometer 15 Grad bei herrlichem Sonnenschein an. Hervorragende Bedingungen also, um auf den Trails im Wienerwald ein e-Mountainbike für die Saison 2021 zu testen. Für seinen Test hat sich Stefan mit dem Trailray E 10.0 2021 ein brandneues Enduro-Bike von R Raymon ausgesucht, das vom Yamaha PW-X2 angetrieben wird. Wie Stefan das Trailray E 10.0 im Wienerwald erlebt hat? Das erfahrt ihr in unserem Testbericht!

Inhaltsverzeichnis

Äußerlich eine echte Schönheit

Das R Raymon Trailray E 10.0 zeichnet sich durch ein sehr stimmiges Design aus. Der Rahmen des e-Mountainbikes ist in den Farben Rot sowie Schwarz lackiert und glänzt schick. Schwarz-rote Details finden sich auch an den Laufrädern, am Sattel, dem Akku-Cover sowie der Federgabel wieder.

Hochwertige Komponenten zu einem fairen Preis

Schauen wir uns, nach dem ersten optischen Eindruck, die Ausstattung des Trailray E 10.0 näher an. Herzstück des brandneuen e-Mountainbikes für die Saison 2021 ist ein Antrieb von Yamaha. R Raymon verbaut den Yamaha PW-X2 in Kombination mit einem Akku, der 630 Wh Kapazität bietet. Wie mittlerweile üblich, ist der Akku formschön in das Unterrohr integriert. Zum Aufladen lässt er sich entnehmen.

Auch was die übrige Ausstattung angeht, setzt R Raymon zum großen Teil auf Komponenten renommierter Hersteller. Sowohl die Federgabel als auch der Dämpfer kommen von FOX. Die FOX Performance Gabel verfügt über einen Federweg von 160 mm. Den identischen Federweg bietet auch das Federbein, ein FOX DPX 2 Performance.

Schaltung sowie Bremsanlage des Trailray E 10.0 stammen von Shimano. Geschaltet wird über eine Shimano Deore XT mit 12-Gängen. Für eine saubere Verzögerung beim Bremsen ist die Shimano BR-MT520 4-Kolbenbremse mit 203 mm Bremsscheiben zuständig. Viele der übrigen Komponenten wie Sattel, Sattelstütze und Lenker produziert R Raymon selber. Angeboten wird das R Raymon Trailray E 10.0 2021 zu einem fairen und attraktiven Preis von 4.999 €.

Nahaufnahme Cockpit

So schlägt sich das Trailray E 10.0 im Wienerwald

Schauen wir uns nun die Performance des R Raymon Trailray E 10.0 in der Fahrpraxis an. Unser Testfahrer Stefan hat sich auf das e-Mountainbike geschwungen und war damit im Wienerwald unterwegs. Das Fahrwerk von FOX zeigt sich auf seiner Testfahrt als sensibel, Unebenheiten werden gekonnt geschluckt. Stefan ist bei seinem Ausflug in den Wienerwald dauerhaft mit offenem Fahrwerk unterwegs. Weder im Sitzen noch im Wiegetritt stellt Stefan ein störendes Wippen fest.

Für das R Raymon Trailray E 10.0 2021 stellen Stufenverblockte Abfahrten und Sprünge keine Herausforderung dar. Auch für den Einsatz im Bikepark sollte sich das e-MTB eignen. Auf den eher gemäßigten Trails des Wienerwalds konnte Stefan die Tauglichkeit für den Bikepark aber nicht näher testen. Wer sich das Trailray E 10.0 zulegt, bekommt kein ultrasportliches Vollgas-Enduro. Das Bike ist eher im All-Mountain-Segment zu Hause. Durch lange Kettenstreben und ein Gesamtgewicht von gut 25 kg ist das Trailray E 10.0 nicht übermäßig wendig. Vor allem in engen Kurven muss Stefan das e-Mountainbike mit etwas mehr Nachdruck steuern. Insgesamt ist das Trailray für unseren Testfahrer ein toller Allrounder, der auch für anspruchsvolle Abfahrten und schwierige Trails ausreichend Reserven besitzt.

Mann auf R RaymonTrailray E 10.0 2021
R RaymonTrailray E 10.0 2021 von vorne
R RaymonTrailray E 10.0 2021 von schräg hinten

Gelungener Laufradmix

Mittlerweile bei vielen Herstellern von e-Mountainbikes im Trend: Ein Mix aus 29 Zoll großen Laufrädern vorne und 27,5 Zoll großen Laufrädern hinten. Gerade an Allmountain- und Enduro-Bikes findet sich dieser Laufradmix immer häufiger. Beim Trailray E 10.0 folgt auch R Raymon diesem Trend. Vorne sorgen die 29 Zoll Laufräder für ein verbessertes Überrollverhalten sowie Laufruhe auf dem Trail. Die 27,5er Laufräder hinten verschaffen dem e-MTB eine hohe Wendigkeit und ein eher verspieltes Handling.

Wie Stefan die Geometrie des R Raymon Trailray E 10.0 beurteilt? Für unseren Testfahrer ist sie keinesfalls extrem. Im Gegensatz zu vielen anderen modernen Enduro-Bikes hat das Trailray E 10.0 keinen ultraflachen Lenkwinkel. Der Winkel beim e-MTB von R Raymon liegt bei 66 Grad. Trotz des 27,5er Hinterrads sind die Kettenstreben mit 475 mm relativ lang. Der Reach fällt mit 460 mm bei Rahmengröße M moderat aus.

Stefan sitzt aufrecht, aber nicht zu gestreckt auf seinem Trailray E 10.0. Unser Testfahrer kann gut Druck auf das Vorderrad bringen. Durch einen eher flachen Sitzwinkel von 72,5 Grad und das kleine Laufrad tritt man auf dem e-MTB leicht von hinten. An wirklich steilen Stellen ist es für Stefan daher notwendig, sein Gewicht etwas nach vorne zu verlagern. Dank der langen Kettenstreben bleibt das Vorderrad allerdings auch auf solchen Passagen am Boden kleben.  

Mann fährt mit R RaymonTrailray E 10.0 2021 über den Trail
Nahaufnahme Federung
Nahaufnahme Vorderreifen

Kann der Motor im Konzert der Großen mitspielen?

Widmen wir uns nochmal etwas ausführlicher dem Yamaha PW-X2 als Kernstück des Trailray E 10.0. Yamaha hat den PW-X2 für das Modelljahr 2020 grundlegend überarbeitet. In das neue Modelljahr 2021 geht der Antrieb ohne weitere Veränderungen. Der Yamaha PW-X2 zählt mit seinen Einbaumaßen zu den massiveren Motoren auf dem Markt und ist, verglichen mit den neuesten Motoren von Bosch oder Shimano, sicherlich kein Leichtgewicht.

Dafür kann der Antrieb von Yamaha jedoch mit seiner durchzugsstarken Charakteristik sowie seiner leisen, laufruhigen Art punkten. Für unseren Testfahrer Stefan spielt der Yamaha PW-X2 ganz eindeutig im Konzert der besten e-Bike Motoren mit.

Vor allem das Leerlaufverhalten des Motors konnte Stefan im Wienerwald positiv überraschen. Bis zum Einstieg in den ersten Trail ist er zunächst fünf Kilometer ganz ohne Unterstützung des Motors gefahren. Auch an der „magischen“ Grenze von 25 km/h ist der Übergang beim Yamaha PW-X2 extrem harmonisch. Nie hat Stefan ein Gefühl des abrupten Abbremsens verspürt. Die Geräuschkulisse, die der PW-X2 während der Fahrt erzeugt, ist unaufdringlich leise.

Die verschiedenen Unterstützungsstufen des Motors empfindet Stefan als gut abgestimmt. Zudem lassen sich die Stufen bei Bedarf über eine App individuell anpassen. Auf seiner Tour durch den Wienerwald erlebt Stefan eine Motorsensorik, die schnell und präzise anspricht. Bereits von unten heraus gibt der Yamaha PW-X2 viel Kraft frei.

Unterstützung auch bei sportlicher Fahrweise

Mit der Überarbeitung zum Modelljahr 2020 ist es Yamaha gelungen, die Unterstützung bei hohen Trittfrequenzen zu optimieren. Auch in hohen Frequenzen bekommt Stefan ordentlich Support durch den Motor. Eine Tatsache, die ganz hervorragend zu seiner sportlichen Fahrweise passt. Ein gut funktionierender Automatik-Modus rundet Stefans sehr positiven Eindruck vom Yamaha PW-X2 ab.

Einen guten Eindruck bei Stefan hinterlassen auch die hauseigenen Komponenten, die R Raymon für das Trailray E 10.0 2021 nutzt. Der Sattel des e-Mountainbikes ist straff und bequem, der Lenker angenehm gekröpft. Vorne erzeugen die grobstolligen Magic Mary-Reifen von Schwalbe ordentlich Traktion. Der Schwalbe Hans Dampf sorgt hinten für genügend Grip und rollt gut.

Mann fährt mit e-Bike durch Wald
R RaymonTrailray E 10.0 2021 in der Sonne
R RaymonTrailray E 10.0 2021 schräg von hinten

Das Testfazit zum R Raymon Trailray E 10.0 2021

Stefans Fazit, nachdem er das 2021er Trailray E 10.0 von R Raymon im Wienerwald ausgiebig unter die Lupe genommen hat? Ein Enduro-Bike, das ein tolles Preis-Leistungsverhältnis bietet. Das e-MTB von R Raymon muss sich keinesfalls vor den Modellen etwas bekannterer Marken verstecken.

Unser Testfahrer Stefan hat sich vom ersten Moment an sehr wohl auf dem Trailray E 10.0 gefühlt. Das e-MTB hat auf seinem Ausflug in den Wienerwald hervorragend funktioniert. Gibt es auch Kritikpunkte? Stefan fällt nur die technisch umständliche Fixierung des Akku-Covers ein. Dadurch gestaltet sich das Herausnehmen des Akkus etwas fummelig. Ein zweiter, kleiner Anlass zur Kritik ist die Nutzung eines Speichenmagneten. Eine Lösung, die Stefan mittlerweile etwas antiquiert erscheint.

Unser Testfahrer: Stefan Wallner, Inhaber der e-motion e-Bike Welt Wien